Lebensbedingungen
Von zentraler Bedeutung für die Regenwürmer ist das Vorhandensein von ausreichender Nahrung in Form von totem organischem Material wie zum Beispiel Streu oder Ernterückstände. Die begrenzten Fortbewegungsmöglich-
keiten bedingen eine Lebensweise nahe der Nahrungsquellen.
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Nicht zu trocken und nicht zu nass
Ihr länglicher, dünner Körper mit der relativ grossen Oberfläche sowie die Hautatmung setzen genügend Feuchtigkeit im Bereich von 10 bis 30 Volumenprozent voraus. In staunassen oder regelmässig austrocknenden Böden kommen Regenwürmer praktisch nicht vor. Dennoch wurde in Extremfällen schon beobachtet, das einzelne Arten eine beinahe einjährige Überschwemmung oder längere Zeit in Leitungswasser überlebten. Auf die zunehmende Bodenaustrocknung im Sommer reagieren die Tiere mit dem Aufsuchen von feuchteren Bodenschichten in grösserer Tiefe oder rollen sich in einer mit Kot ausgekleideten Kammer für eine Art Sommerschlaf zusammen.
Nicht zu sauer und nicht zu warm
Ein weiterer Faktor für die Verbreitung der Regenwürmer ist der Säuregrad, der sogenannte pH-Wert. Trotz artspezifischer Vorlieben und unterschiedlichen Toleranzbereichen bevorzugen die heimischen Arten pH-Werte im eher sauren Bereich von pH 3.5 bis pH 7.5. In stark sauren Torfböden hingegen mit noch tieferen pH-Werten sind keine Regenwürmer mehr zu finden. Überlebensfähig sind die Regenwürmer in einem relativ schmalen Temperaturbereich zwischen 0° und 25° Celsius. Die meisten Arten haben ihr Temperaturoptimum um 10° bis 15° Celsius und zeigen dann ihre grösste Aktivität. Das Optimum entspricht ungefähr den zu erwartenden Temperaturen der oberflächennahen Bodenschichten im Frühling und Herbst.
Nicht zu hart und nicht zu sandig
Als Lebensraum bevorzugen die Regenwürmer mittelschwere Lehm- bis leichte Sandböden. Schwere, eher trockene Böden behindern die Grabtätigkeit und sind meist auch für das Pflanzenwachstum nicht optimal.
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