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Fortbewegung und Graben

Zum besseren Verständnis seiner Fortbewegungsweise kann der Regenwurm als ein mit Wasser gefüllter, elastischer Schlauch angesehen werden, umgeben von Längs- und Ringmuskeln. Ziehen sich die Ringmuskeln zusammen, so wird der Wurm dünn und lang. Zieht sich die Längsmuskulatur zusammen, wird er dick und kurz.


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Durch das abwechselnde Strecken und Zusammenziehen einzelner Körperabschnitte kommt es zur typisch kriechenden Fortbewegung. Das Zurückrutschen des Wurmkörpers verhindern vier kurze Borstenpaare an jedem Segment, die aus ihren Versenkungen herausgeschoben und wie Spikes in den Boden gestemmt werden.

Muskulöses Kopfende für Pressvortrieb
Beim Eindringen in den Boden benutzt der Regenwurm das zugespitzte und besonders muskulöse Vorderende als Keil und bohrt es zwischen die Erdteilchen. Nach dem Eindringen in die feine Spalte werden die hinteren Segmente zusammengezogen und verdickt, wodurch die Bodenspalte ausgeweitet wird. Dann wird der restliche Wurmkörper durch den erweiterten Gang nachgezogen.

Hydrostatisches Skelett
Seine Stabilität und Steifigkeit erhält der Wurm nicht durch ein Knochenskelett, sondern durch die im Haut-Muskel-Schlauch unter Druck stehende Körperflüssigkeit. Man kann dies vergleichen mit einem prall gefüllten Gartenschlauch. Regenwürmer können so eine beachtliche Kraft nach aussen lenken. Messungen ergaben Höchstwerte von über einem Kilogramm pro Quadratzentimeter (1323 g/cm2). Zum Vergleich: ein Mensch mit 60 kg Körpergewicht und einer Fussfläche von 300 cm2 erzeugt einen Druck von 200 g/cm2. Der Regenwurm ist damit im Verhältnis zu seiner Körpergrösse eines der stärksten Tiere der Erde, vermag er doch das 50 bis 60-fache seines eigenen Körpergewichtes zu stemmen.

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Fortbewegung und Graben