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Verdauen

In seiner letzten, 1881 veröffentlichten Arbeit «Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer» beschreibt Charles Darwin (1809-1882) in allen Einzelheiten die Lebensweise der verschiedenen Wurmarten und ihre Auswirkung auf die Bodenfruchtbarkeit.


Was er zu seiner Zeit sagte, gilt auch heute noch. Seinen Erkenntnissen wurde allerdings lange Zeit heftig widersprochen. Im damaligen Verständnis galten Regenwürmer als Schädlinge. Diese Ansicht behauptete sich hartnäckig bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

Mineralteilchen als Mahlsteine
Im muskulösen, hartwandigen Magen der Regenwürmer werden die angerotteten Pflanzenreste zwischen Mineralteilchen, die mit der Nahrung aufgenommen wurden, zerrieben. Im Darm schliesslich hilft eine ganze Palette von Enzymen und Mikroorganismen den Nahrungsbrei weiter aufzuschliessen und zu verdauen.

Humus der obersten Erdschichten ist durch die Regenwürmer gegangen
Es ist eine wunderbare Vorstellung, dass sämtlicher Humus der obersten Erdschichten durch die Regenwürmer gegangen ist und innert ein paar Jahren die Körper der Regenwürmer wieder passieren wird. Der Pflug ist eine der ältesten und wertvollsten Erfindungen der Menschheit; doch lange bevor er existierte, wurde die Erde regelmässig durch den Regenwurm gepflügt. Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Tiere gibt, die eine so bedeutungsvolle Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese so niedrig organisierten Geschöpfe.