Bodenverlust durch Erosion
Die Bewirtschaftung der Böden durch die Landwirtschaft hat sich durch den Strukturwandel in den vergangenen 30 Jahren sehr verändert. Als Folge daraus hat die Bodenerosion vor allem im Ackerbau zugenommen.
Regen schwemmt den Boden weg
Zu Erosion kommt es überall dort, wo der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Niederschläge, vor allem ergiebige Starkregen (Gewitterregen) während Zeiten mangelnder Bodenbedeckung wirken erosionsfördernd. Die auf den ungeschützen Boden aufprallenden Regentropfen zerstören die Bodenstruktur und führen zur Verschlammung der Bodenoberfläche. Durch die Verschlammung wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens herabgesetzt, der Oberflächenabfluss gesteigert und damit die erodierende Kraft des Wassers verstärkt. Auch bei rasch einsetzender Schneeschmelze kann es zu bedeutendem Bodenabtrag kommen, wenn der wassergesättigte oder noch gefrorenen Boden das zusätzlich anfallende Schmelzwasser nicht aufnehmen kann.
Direkte Folgen der Bodenersion
Verlust von Humus und Pflanzennährstoffen
Verlust von durchwurzelbarer Bodensubstanz
Vermindertes Wasserspeicher- und filtriervermögen
Verletzung, Entwurzelung und Überdeckung von Kulturpflanzen
Unausgeglichene Bodenqualität der Ackerschläge
Indirekte Folgen der Bodenersion
Verschmutzung und Verstopfung von Wegen, Gräben und Abläufen
Verstopfung des Bodenporensystems
Minderung der Erträge und der Ertragssicherheit
Überdüngung von Gewässern, vor allem mit Phosphor
Folgekosten für die Allgemeinheit: Seesanierungen, Strassenreinigung
Bodenerosion nimmt zu
Umwandlung von Grünland in Ackerland
Vergrösserung der Felder im Zuge von Güterregulierungen
Zunahme der Kulturen mit später Bodenbedeckung (v.a. konv. Maisanbau)
Bodenverdichtung durch zu intensive Bodenbearbeitung
Ausdehnung des Ackerbaus in erosionsanfälligere Hanglagen
Boden vor Erosion schützen
Erosionsbekämpfung ist nur vorbeugend möglich! Die wichtigsten beeinflussbaren Massnahmen zur Erosionsvorbeugung sind:
Hanglänge, Feldgrösse und Bewirtschaftungsrichtung
Kulturarten, Fruchtfolge und Bodenbedeckung
Intensität der Bodenbearbeitung
Anbauverfahren
Erosionsanfällige Kulturen wie Mais, Rüben, Kartoffeln, Sonnenblumen, Soja und Tabak in Hanglagen durch weniger erosionsanfällige Kulturen unterbrechen oder sogar dauernde Strukturen wie Hecken schaffen. Die mechanische Bodenbelastung kann durch Doppelbereifung oder Breitreifen und Luftdruckabsenkung verringert werden. Mit Gründüngung, Mist und Kompost kann der Humusgehalt und damit die Stabilität der Bodenstruktur erhöht werden.
Text gekürzt übernommen aus UFA-Revue 11/2001
Autoren: Arbeitsgruppe Bodenerosion Nordwestschweiz
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